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Die Geschichte der Fotografie
#42
Zitat von Hasi Psoong im Beitrag #41
Sowas hab ich noch irgendwo auf dem Dachboden rumliegen.
Die Kamera und den passenden Film dazu scheint es beim großen Fluss zu geben.
#43
In den 70er - Jahren übernahmen die japanischen Hersteller endgültig die Führerschaft bei den Spiegelreflexkameras. Canon stellte 1976 die A - Serie ( AE-1, AT-1, A-1, AV-1, AE-1) mit Mikroprozessor - Steuerung vor. Meine AT 1 war aber trotzdem noch manuell bedienbar. Die A - Serie hatte ein neues Bajonett (FD).
1978 wurde das Spitzenmodell der A - Serie, die A 1 vorgestellt. Sie war zwar auch manuell einstellbar, verfügte aber über eine Programmautomatik, bei bei der sowohl die Belichtungszeit als auch die Blende durch den Mikroprozessor der Kamera bestimmt werden.
Bildquelle Wikipedia
Im März 1983 wurde mit der T- 50 die T-Serie -ebenfalls mit FD-Bajonett - eingeführt.
Zwei Jahre nach dem Mitbewerber Minolta stellte Canon 1987 mit der EOS 650 seine erste Autofokus-Spiegelreflexkamera mit dem neuen EF- Bajonett vor. Das EF - Bajonett findet sich auch bei den digitalen Spiegelreflexkameras von Canon. Daher können die Objektive der analogen EOS auch bei digitalen DSLRs weiter verwendet werden.
Alle Kameras der EOS - Reihe sind mit Autofokus ausgestattet. Je nach verwendetem Objektiv ist auch Bildstabilisierung verfügbar. Erstmalig bei Canon - SLRs haben einige Modelle auch ein Blitzgerät eingebaut.
#44
MINOLTA war einer der ältesten Kamerahersteller Japans. Die Unternehmensgeschichte reicht zurück bis ins Jahr 1928, als in Osaka das Nichi-Doku Shashinki Shōten (Japanisch-deutsches Kamerageschäft) gegründet wurde. Daraus entwickelte sich der hinter Canon und Nikon drittgrößte Kamerahersteller der Welt. 1931 wurde der Markenname Minolta registriert.
2003 fusionierte Minolta mit Konica, einem der ältesten Fotounternehmen Japans. Konica hat bereits 1882 mit der Produktion von Kameras begonnen und 2003 Japans erstes Fotopapier hergestellt. 1960 stellte Konica die erste Spiegelreflexkamera vor, deren Schlitzverschluss eine Zeit von 1/2000 Sekunde schaffte und gleichzeitig bis 1/125 bltzsynchron war. Erreicht wurde das durch einen Vertikal ablaufenden Metalllamellen – Schlitzverschluss. Üblich waren damals horizontal ablaufende Tuch – Schlitzverschlüsse.
Minolta konnte darauf verweisen, dass es die Hi - Matic war, mit der erstmals ein Astronaut Bilder im Weltall gemacht hat.
Bildquelle Wikipedia
Minolta arbeitete mit alteingesessenen Europäischen Kameraherstellern zusammen. Die legendäre Leica CL (kleinste Leica - Kompaktkamera) wurde zusammen mit Minolta entwickelt und in Japan produziert. An der Entwicklung der Leica R3 war Minolta beteiligt. Die 1980 vorgestellte Leica R4 beruhte technisch teilweise auf der Minolta XD7 von 1977.
Bildquelle Wikipedia The original uploader was Lennex at German Wikipedia.
Die Minolta X-300 wurde in den Jahren 1984 bis 1990 in China und Malaysia gefertigt. Danach wurde sie als Nachbau von Seagull angeboten.
In meiner Kamerasammlung habe ich eine Minolta XG - 1
1985 brachte Minolta die erste Spiegelreflexkamera mit einem vollständig im Gehäuse integrierten Autofokus-System (Minolta 7000) auf den Markt. Damit war auch ein neuer Objektivanschluss erforderlich, das A - Bajonett.
Minolta war auch einer der ersten Anbieter von Digitalkameras. Für die analoge Minolta α-9000 gab es eine digitale Rückwand mit einer Auflösung von 0,38 Megapixel. Die DSLR´s verwendeten das A - Bajonett und konnten somit auch mit Objektiven aus der analogen Zeit verwendet werden.
2006 ging KONICA - MINOLTA zunächst eine Kooperation mit Sony ein. Neue angekündigte Modelle erschienen aber nicht mehr unter diesem Namen, KONICA MINOLTA zog sich aus dem Fotografiegeschäft zurück. Die ersten SONY - Systemkameras waren noch mit dem A - Bajonett ausgestattet. Aber ein traditionsreicher Name war vom Markt verschwunden.
#45
Ich habe noch ein Canon AV-1. Leider ist der Filmtransportriegel blockiert. Lohnt sich wohl nicht mehr zu reparieren. Dazu 3 Objektive. Hat mir früher viel Freude bereitet. Schöner Thread. Danke
#46
Zitat von Georg Sailer im Beitrag #45
Ich habe noch ein Canon AV-1.
Schwestermodell meiner AT-1. Die Objektive lassen sich möglicherweise noch verscherbeln. Wenn du auf eine Digitale Systemkamera umsteigst, dann gibt es auch Adapter- Allerdings ist das Arbeiten damit etwas mühsam.
#47
1948 hatte Nikon eine Messsucherkamera entwickelt, die der deutschen Contax nachempfunden war. Es dauerte danach mehr als 10 Jahre, bis NIKON eine Spiegelreflexkamera auf den Markt brachte. Aber die hatte es in sich. Die modular aufgebaute NIKON F ist der Klassiker schlechthin unter den japanischen Spiegelreflexkameras.
Quelle Wikipedia
1971 folgt die Nikon F2. Die technisch ähnliche Nachfolgerin, bringt NIKON den weltweiten Durchbruch im Profibereich. Die Sucher und Mattscheiben sind mit der Nikon F kompatibel. Eine klappbare Rückwand erleichtert den Filmwechsel und ermöglicht den Anschluss eines Motors für den Filmtransport.
Quelle: Wikipedia
1980 kommt die NIKON F3 mit elektronisch gesteuerten Verschluss, Zeitautomatik und TTL-Blitzautomatik auf den Markt.
Die F4 (1988) verfügt erstmals in dieser Serie über einen integrierten Autofokus und automatischen Filmtransport. Erstmals gibt es bei Nikon auch eine Spot-Belichtungsmessung.
Quelle Wikipedia
Die F5 gilt als die beste Analogkamera aller Zeiten. Das Batteriefach ins wurde ins Kameragehäuse integriert. Der Filmaufzug erfolgt ausschließlich motorisch. Bei Erscheinen 1996 kostete die F 5 4800.- DM.
Quelle Wikipedia
2004 folgte die F6. Sie hatte keinen Wechselsuche mehr und war sozusagen der letzte Dinosaurier am Kameramarkt. Die Produktion wurde aber erst 2020 eingestellt. Ebenfalls 2020 beendete Nikon auch die Fertigung von Kameras in Japan. Die Produktion des Sendai-Werkes in Miyagi wird nach Thailand verlagert.
Neben dieser Profiserie hat NIKON natürlich auch Kameras für den semiprofessionellen Anspruch angeboten. Vielleicht kann uns @Alter Chinese darüber etwas erzählen.
Ein besonderes Highlight bei NIKON waren und sind die ausgezeichneten Objektive.
TRÄUMT NOCH IMMER VON DEN PHILIPPINEN
#48
Zitat von Aluminator im Beitrag #47
Vielleicht kann uns @Alter Chinese darüber etwas erzählen.
Ja, ALU ! Auch ich habe die Entwicklung der analogen Fotografie intensiv miterlebt. Bei war es ähnlich bei Dir : Im Alter von 17 Jahren habe ich mir am Schwarzmarkt am Donaukai von meinem, in 9 Wochen verdienten Salair als Ferialpraktikant eine EXAKTA VAREX IIa zugelegt. Und natürlich habe ich mit S/W begonnen. Später kam dann noch eine EXA dazu, da ich auch FARBFILME probieren wollte. Prinzipiell habe ich auch später immer in SW und COL-DIA fotografiert.
Der nächste Schritt war dann eine Umstellung auf Canon : von AV1 über AE zu F1 und F1N.
Als Canon das Reparatur- und Ersatzteil – Service einstellte, habe ich zu NIKON gewechselt. Hier habe ich mich schon von Anfang an auf F3 und F4 festgelegt.
Mit diesen Kameras und – wie Du schon angemerkt hast – hervorragenden Objektiven (Lichtstärke auch im Zoom-Bereich unveränderlich 1:2,8) habe ich bis Herbst 2021 gearbeitet. Das war der Zeitpunkt als ich die Batterien aus allen Geräten entnommen habe ….. und wie die Entwicklung zeigt – zu Recht …..
Im Bild : meine Ausrüstung.
#49
Zitat von Alter Chinese im Beitrag #48
Der nächste Schritt war dann eine Umstellung auf Canon : von AV1 über AE zu F1 und F1N.
Wobei die AE - 1 zu ihrer Zeit eine hochmoderne Kamera war. Meine AT - 1 war die Variante ohne Blendenautomatik, ich musste zwei Zeiger zur Deckung bringen, dann hat die Belichtung gepasst. Und bei Nikon bist du ja gleich in die "Königsklasse" eingestiegen.
Wenn man sich dann für ein System entschieden hat, konnte man im Verlauf der Zeit ganz schön viel Geld investieren. Gute Objektive sind nicht billig! Hier kann man es ähnlich wie mit den Frauen sehen. Es prüfe wer sich ewig bindet. Denn wenn sich am Ende doch was Besseres findet, dann wird es teuer.
Bald geht es weiter ....... PENTAX!
#50
Pentax ist der nächste Namen im Bunde der fünf legendären japanischen Kamerahersteller, den ich hier vorstelle. Der Usprung von Pentax geht in das Jahr 1919 zurück, als Kumao Kajiwara in Tokio-Toshima eine Firma namens "Asahi Kogaku Goshi Kaisha" (Asahi Optical) gründete. Asahi bedeutet "Aufgehende Sonne".
Die Firma entwickelte moderne Glaspoliertechniken und trat als Hersteller von hochwertigen Gläsern für Brillen, Teleskope und andere zivile und militärische optische Instrumente auf den Plan. 1923 begann man mit der Produktion Objektive für Filmprojektoren. 1929 wurde die Entwicklung von Fotoobjektiven begonnen. Das Ergebnis war ein Anastigmat für eine Minolta – Rollfilmkamera. Auch Entfernungsmesser wurden für Minolta produziert.
Ab 1937 musste Asahi optische Geräte für das Militär produzieren. Nach dem Krieg erhielt das Unternehmen einen Auftrag zur Herstellung von Ferngläsern für die US – Army. Die nunmehr neu gegrüdete Asahi Optical Co. Ltd. baute ein Teleskop zur Beobachtung einer totalen Sonnenfinsternis in Nordjapan. Für ein Fernglas wurde gemeinsam mit der Universität von Nagoya Antireflexionsbeschichtungen entwickelt.
In den 1950 – ern nahm Asahi Optical die Erzeugung von Objektiven für Minolta und Konica wieder auf. Daneben wurde mit der Entwicklung einer Spiegelreflexkamera begonnen. 195 kam die Asahiflex I als erste japanische KB – Spiegelreflexkamera auf den Markt, Die Asahiflex hatte bereits einen Rückschwingspiegel.
Bildquelle Wikipedia
1957 wurde eine Spiegelreflexkamera mit fest eingebautem Pentaprisma vorgestellt. Das war die Geburtsstunde der Marke ASAHI PENTAX.
1964 stellte ASAHI PENTAX die Spotmatic vor. Diese Kamera war damals eine Sensation, die Belichtungsmessung erfolgte durch das Objektiv (TTL = through the lens). Sie war auf Anhieb ein Erfolg, innerhalb von zwei Jahren wurde eine Million Spotmatics verkauft.. Eine weitere Million folgte in den nächsten zwei Jahren. Mit insgesamt drei Millionen verkauften Kameras war sie eine der beliebtesten Kameras am Weltmarktes. Wegen ihrer Zuverlässigkeit wurde sie auch von Fotoreportern geschätzt.
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1975 führte Pentax die Kameras der K - Serie mit Bajonettanschluss an Stelle des bis dahin verwendeten Schraubanschlusses ein. Die Kameras heißen jetzt nur mehr Pentax. 1985 erscheint die preiswerte Pentax P30 am Markt. Erstmalig hat eine Pentax ein Gehäuse aus Kunststoff.
Zwei Besonderheiten sind hier noch zu erwähnen. 1969 kommt eine ASAHI PENTAX Mittelformat - Spiegelreflexkamera auf den Markt. Die Zielgruppe waren Profifotografen.
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Im Sommer 1979 präsentierte Pentax mit der Auto 110 eine der kleinsten Spiegelreflex-Pocketkameras, die auf dem Weltmarkt jemals angeboten wurden, und die einzige mit Wechselobjektiven.
Die Funktionsweise eines Pentaprismas ist nicht einfach zu verstehen. Trotzdem interessant, wie der Name Pentax entstand
#52
Zitat von Grenerg im Beitrag #51
Die Funktionsweise eines Pentaprismas ist nicht einfach zu verstehen.
Dann gibt es noch das Porro - Prisma. Und damit kommen wir zu Olympus. Ursprünglich nannte sich das Unternehmen Takachiho Seisakusho. Takachiho ist der Name eines Berges in Japan, auf dessen Gipfel der japanischen Mythologie nach die Götter wohnen sollen. Da aber international der Götterberg Olymp bekannter ist, benannte sich das 1919 gegründete Unternehmen in Olympus um.
In den Kameramarkt stieg Olympus erst 1936 ein. Und erst 1948 gab es Kameras für den 35 mm - Film. In Europa war Olympus besonders durch seine Halbformatkameras (Olympus Pen) bekannt. 1963 erschien die erste Spiegelreflexkamera von Olympus (Pen F 1:1.8), eine sehr kompakte Halbformatkamera mit Porro-Spiegelsucher und Rotationsverschluss, der das Blitzen mit jeder beliebigen Belichtungszeit ermöglichte.
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1972 wurde die OM - Reihe am Markt präsentiert: KB 20 x 36, Pentaprisma und Schlitzverschluss.
Olympus OM 1, Bildquelle Wikipedia
TRÄUMT NOCH IMMER VON DEN PHILIPPINEN
#53
Heute vor 175 Jahren hat der aus Weimar stammende Mechaniker-Meister Carl Zeiß in Jena eine feinmechanisch-optische Werkstatt eröffnet.
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In den 175 Jahren ist aus dieser Werksstätte ein Weltkonzern entstanden. Die Teilung Deutschlands hat auch zu einer zeitweiligen Teilung des Unternehmens geführt. Heute macht die Fotografie nur mehr einen kleinen Teil des High Tech - Konzerns aus. Aber immerhin finden sich Objektive von Zeiss unter anderem an Kameras von Sony und als Wechselobjektive bei Systemkameras von Fujifilm.
Im nächsten Posting werde ich noch ein paar Worte über Fujifilm schreiben.
#54
Die Fuji Photo Film Co., Ltd. wurde 1934 am Fuße des Berges Fuji (bei uns fälschlich Fujiyama genannt) gegründet. Hier wurde u.a. Kinofilm, Fotofilm und und Röntgenfilm hergestellt. 1962 wurde die Fuji Xerox Co. Ltd. als Joint Venture der damaligen Fuji Photo Film Co. Ltd und Rank Xerox gegründet. Inzwischen ist dieses Joint Venture in in die Fujifilm-Gruppe integriert und gehört heute zusammen mit der Fujifilm Corporation zur Fujifilm Holding mit Sitz in Tokio,
Erst seit den 1940er Jahren war Fujifilm vor allem mit Spiegelreflexkameras (Fujica) auf dem Markt vertreten.
In der Marktnische der Sofortbildkameras ist Fuji mit der Marke INSTAX bis heute vertreten.
Eine wesentlich größere Rolle hat Fujifilm in der digitalen Fotografie gespielt, dazu aber später.
TRÄUMT NOCH IMMER VON DEN PHILIPPINEN
#55
Wer fotografiert, der braucht Licht. Was aber tun, wenn zu wenig Licht vorhanden ist? Profifotografen im Studio haben da recht umfangreiche Beleuchtungseinrichtungen. Für den Hobbyfotografen unterwegs schafft Blitzlicht Abhilfe.
1861 kam Eduard Liesegang auf die Idee, Magnesium zu entzünden, um es bei der Fotografie als Lichtquelle zu benutzen. Die Leuchtdauer des Blitzes war aber schwer zu kontrollieren.
Bildquelle Wikipedia
Adolf Miethe und Johannes Gaedicke verbesserten den Magnesiumblitz, indem sie Blitzlichtpulver aus Magnesium, Kaliumchlorat und Antimonsulfid zündeten. Dieses Pulver konnte elektrisch gezündet werden und brannte nur Sekundenbruchteile. Damit war damit dem dem heutigen Blitzlicht sehr ähnlich. Von Nachteil war die hohe Explosivität, die auch zu Unfällen führen konnte.
Die Blitzlichtbirne brachte eine wesentliche Verbesserung im Handling. Sie besteht aus einem mit Sauerstoff befüllten Glaskolben, in dem sich Magnesiumdraht befindet. Durch anlegen einer Spannung wird der Magnesiumdraht gezündet. Anstelle von Magnesium wurde später Zirkonium verwendet. Eine Weiterentwicklung der Blitzlichtbirne war der Blitzwürfel. Mit dem Filmaufzug hat er sich um 90° gedreht, somit konnten 4 Aufnahmen mit Blitz gemacht werden.
Bildquelle Wikipedia
Das erste Elektronenblitzgerät wurde Ende der 1930er Jahre am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt. Auf einem Kondensator wird elektrische Energie gespeichert, die durch Entladung in der der Blitzröhre einen kurzen, sehr hellen Lichtblitz erzeugt. Die ersten eher klobigen und technisch einfachen Geräte wurden im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt. Moderne Blitzgeräte können weit entfernt von der Kamera fern ausgelöst werden, die Lichtmenge kann automatisch dosiert werden.
Viele Digitalkameras haben einen kleinen Blitz eingebaut, der oft aufklappbar ist.
Links ein kleiner Kompaktblitz mit Leitzahl 14, rechts ein Blitzgerät mit Thyristorregelung. Die an der Kamera eingestellte Blende muss auch am Blitz eingestellt werden. Fernauslösung ist möglich. Bei modernen digitalen Systemkameras wird die Steuerung des Blitzlichts von der Kamera übernommen. Früher musste der Fotograf sich aber die Einstellung der richtigen Blende ausrechnen, bevor er den Auslöser gedrückt hat. Und dazu benötigte er die Leitzahl seines Blitzgerätes. Wobei die Leitzahl von der Lichtempfindlichkeit des verwendeten Films bzw. dem eingestellten ISO - Wert an der Kamera abhängig ist. Die Blende errechnet sich aus der Leitzahl dividiert durch den Abstand zum Objekt. Um sich das Rechnen zu ersparen, hatten Blitzgeräte oft auf der Rückseite eine kleine Tabelle, aus der man den Blendenwert ablesen konnte.
Auch heute kann die Kenntnis dieser Berechnung nützlich sein, wenn der Fotograf ein im Gegenlicht fotografiertes Objekt (z.B. ein Gesicht) aufhellen möchte.
Bei Smartphones werden LEDs als "Blitzlampe" verwendet.
TRÄUMT NOCH IMMER VON DEN PHILIPPINEN
#57
SEIT WANN GIBT ES DIE DIGITALE FOTOGRAFIE?
Für junge Mensche ist die prä-digitale Zeit schwer vorstellbar. Ein Zeitalter ohne Personal Computer und ohne Smartphones. Weder Facebook noch Instagram, ja nicht eimal simple Emails hat es gegeben. Und auch keine Digitalfotografie. Dabei ist es gar nicht so lange her, dass es einer Reihe chemischer Arbeitsschritte bedurfte, um das mit der Kamera aufgenommene Bild auch sichtbar zu machen.
Seit seiner Gründung 1888 dominierte Kodak diesen Markt. Für jeden einzelnen Arbeitsschritt beginnend mit der Kamera und dem eingelegten Film über die Dunkelkammergeräte, die Chemikalien und das Fotopapier hatte Kodak das geeignete Produkt im Portfolio.
Mit der Erfindung des Fernsehens war es möglich, Bilder auch elektronisch zu übertragen und auch aufzuzeichnen. Aber es war immer noch eine analoge Technologie. Auch am Videorekorder wurden die Bilder analog auf Magnetband aufgezeichnet. Aber bereits in den 50er – Jahren experimentierte Russel Kirsch mit einem Trommelscanner, um Bilder zu digitalisieren. Das erste digitale Bild war ein Babyfoto mit 176 x176 Pixel Auflösung. Die Speicherkapazitäten der Computer erlaubten keine Bilder mit höherer Auflösung.
1971 gab es ein erstes Patent für eine digitale Kamera. Das besondere daran war, dass kein optischer, sondern ein akustischer Sensor verwendet wurde. Damit sollte es möglich sein, abgetauchte U – Bote zu "fotografieren". 1973 brachte Fairchild Semiconductors CCD´s auf den Markt. Damit konnten erstmalig kleine CCD - Kameras mit einer Auflösung von 100 x 100 Pixel hergestellt werden.
Der eigentliche Durchbruch gelang jedoch dem jungen Kodak-Ingenieur Steve Sasson, der 1974 die erste Digitalkamera baute, in der alle wesentlichen Elemente heutiger Kameras vorhanden waren. Gesichert wurde das Bild auf einer Magnetband - Kassette.
Eine Weiterentwicklung zu einem marktfähigen Gerät gab es aber nicht, es blieb bei einem Patent. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass diese Erfindung das Ende des Weltkonzerns Eastman – Kodak einläutete. Kodak verdiente mit der Lizenzierung des Patentes Geld, aber der Umstieg des Konzerns zur digitalen Fotografie wurde verschlafen.
Zwar stellte Kodak 1987 die weltweit erste digitale Spiegelreflexkamera vor. Die „Canon New F-1 Electro-Optic Camera“ war aber nur ein Prototyp mit geringen Stückzahlen. 1991 kam die Kodak DCS 100 auf den Markt, die aus einer analogen Nikon F mit einem digitalen Rückenteil bestand. Ganze 987 Exemplare wurden gebaut und zu Stückpreisen von bis zu 25000 Dollar verkauft.
Den Markt erobern konnte man damit nicht mehr, das hatte inzwischen SONY mit der MAVICA getan. Vor mehr als 40 Jahren (Wie doch die Zeit vergeht) hatte SONY auf der Photokina in Köln den renommierten Kameraherstellern wie Canon, Minolta, Nikon, Pentax oder Olympus die Show gestohlen. War SONY die den meisten bisher mit Walkman, Videorekordern oder der CD ein Begriff, stellte der Elektronik - Konzern die Welt der Fotografie mit einem neuen System auf den Kopf. Die MAVICA (Magnetic Video Camera) speicherte Standbilder auf zwei Zoll große Disketten. Damit war der Übergang von der analogen Fotografie auf Silberhalogenid-Film zur digitalen Fotografie gelegt. Aber eine Digitalkamera war es noch nicht. Zwar verwendete die MAVICA einen CCD-Bildwandler, um die Bilder aufzunehmen. Diese Bilder wurden aber in ein analoges Videosignal umgewandelt und auf der Diskette gespeichert. Man konnte damit die Bilder auf einem Fernsehgerät zeigen. Diese erste Mavica war eine Spiegelreflexkamera.
Bildquelle Wikipedia
#58
In der analogen Fotografie wurden Filme in die Kamera eingelegt. Nach der Belichtung mussten sie entwicklelt werden. In der Digitalkamera wird statt des Films ein fest eingebauter Sensor verwendet. Dieser Sensor ist das Herzstück einer jeden Digitalkamera.
Die ersten CCD – Sensoren hatten nur eine geringe Auflösung, moderne Sensoren bestehen aus mehreren Millionen lichtempfindlichen Fotodioden, welche die eintreffenden Lichtphotonen in elektrische Spannung umwandeln. Diese Spannungswerte der einzelnen Bildpunkte (Pixel) werden digitalisiert und auf der Speicherkarte abgespeichert.
Der CCD-Sensor (Charge-Coupled Device) ist inzwischen vom CMOS-Sensor (Complementary Metal Oxide Semiconductor) abgelöst worden. CMOS-Sensoren sind kostengünstiger zu produzieren und haben einen geringeren Energieverbrauch. Nachteilig ist die höhere Rauschempfindlichkeit, die aber inzwischen mit entsprechendem technischem Aufwand agesenkt werden kann.
Die Siliziumdioden eines Sensors sind können Farben nicht unterscheiden (Ausnahme FOVEON), sie können nur Helligkeitsunterschiede feststellen. Sie könnten also nur den Schwarzweißfilm ersetzen. Damit die einzelnen Fotodioden Farbinformationen liefern können, wird ihnen ein Farbfilter (rot, grün oder blau) vorgelagert. Die verschiedenfarbigenb Pixel sind in einer bestimmtem Matrix angeordnet. Der Bildprozessor errechnet (interpoliert) anhand der umliegenden Pixel die Farbe und Helligkeit für jeden einzelnen Pixel. Zudem errechnet die kamerainterne Software auch den Weißabgleich, Kontrast und Farbsättigung und speichert das Ergebnis auf der Speicherkarte. Das menschliche Auge ist vor allem im Grün-Bereich sehr empfindlich. In der Bayer - Matrix sind daher auf 4 Pixel je ein roter, ein blauer und zwei grüne Filter vorgelagert. So wird die Farbdarstellung im Grün-Bereich verbessert.
Fujifilm verwendet bei seinen APS C - Spitzenmodellen den X-Trans-Sensor mit einer anderen Anordnung und verspricht damit Vorteile.
Früher wurden die Sensoren von der Vorderseite her belichtet (front side illumination). Nur für Spezialanwendungen (z. B. Astronomie) war back side illumination üblich. Seit Beginn de vorigen Jahrzehnts werden BSI-Sensoren wegen der verbesserten Lichtempfindlichkeit auch in herkömmlichen Mobilgeräten und Digitalkameras verbaut.
Sensoren unterscheiden sich auch im Ausleseverhalten. So gibt es Sensoren mit Rolling Shutter oder Global Shutter. Bei Sensoren mit Global Shutter werden alle Pixel gleichzeitig belichtet und ausgelesen, während sie beim Rolling Shutter zeilenweise belichtet und ausgelesen werden. Dies kann bei schnellen Bewegungen zu Verzerrungen der bewegten Objekte im Bild führen.
Eine Besonderheit ist der FOVEON - Sensor, der von SIGMA verwendet wird. Er nutzt den Umstand, dass Licht unterschiedlicher Wellenlänge unterschiedlich tief in das Silizium der Fotodiode eindringt. Damit entsteht sozusagen eine Dreischicht - Sensor analog zum dreischichtigen Farbfilm in der Analogfotografie. Klingt in der Theorie überzeugend, aber in der Praxis hat sich der FOVEON - Sensor nicht durchsetzen können.
#59
Die Weiterentwicklung der Sensortechnik ist immer noch nicht abgeschlossen.
Sony startet die nächste Bildsensor-Evolutionsstufe
Die Steuertransistoren für die Fotodioden werden sozusagen um ein Stockwerk tiefer angesiedelt. Damit verdoppelt sich die lichtsensitive Fläche der Fotodioden.
Das Bildrauschen wird reduziert, die Dynamik verbessert. Vorerst soll die neue Technik in den besonders kleinen Sensoren der Smartphones eingesetzt werden. Aber über kurz oder lang werden auch Digitalkameras davon profitieren.
Das folgende Bild gibt einen Begriff von den enormen Größenunterschieden der verschiedenen Sensorformate.
Noch ein Wort zu HUAWEI : beim P30pro und den nachfolgenden Geräten wird kein RGB - Bayer Sensor eingesetzt. HUAWEI setzt auf RYB (Red Yellow Blue)und kann damit die Empfindlichkeit steigern.
#60
Zitat von Aluminator im Beitrag #57
Diese erste Mavica war eine Spiegelreflexkamera.
Der Siegeszug der digitalen Fotografie brachte viele Hersteller in Turbulenzen. Der Einstieg der Elektronikriesen (Sony, Panasonic, Casio, Samsung) verschärfte den Wettbewerb und gleichzeitig ist der Markt für analoge Kameras geschrumpft. Ich wollte einige Zeit nicht recht dran glauben dass es mit der "chemischen" Fotografie zu Ende geht. Aber 2000 war es dann so weit. Der freundliche Geschäftsführer einer Fotokettenfiliale hat mir eine Canon Powershot S 10 für eine Woche geliehen.
So richtig begeistert hat mich die Bildqualität nicht. Vor allem der Dynamikumfang lässt Wünsche offen.
2001 Hab ich mir dann eine kleine Canon Digital Ixus zugelegt.
Auflösung und optischer Zoom identisch mit der S 10, aber deutlich kleiner. Die wollte ich auf eine Israel - Reise mitnehmen und da war mir das recht, denn ich hatte nicht viel Gepäck mit. Bei Tageslicht waren die Ergebnisse halbwegs passabel. aber Nachtaufnahmen? In einer halbwegs zufriedenstellenden Qualität nicht möglich.
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