Die Geschichte der Fotografie

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20.09.2021 14:17 (zuletzt bearbeitet: 20.09.2021 14:20)
#21
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Zitat von Alter Chinese im Beitrag Mit der Eisenbahn durch Asien
Noch etwas zu den unterschiedlichen Farben : hier sieht man den Unterschied des Lichts zu den verschiedenen Tageszeiten besonders krass.

Nachtrag zum Thema Filter:

Bei der chemischen (analogen) Fotografie hätte man das mit einem passenden Filter schon bei der Aufnahme korrigieren können. Wer das professionell machen will, der benötigt ein geeignetes Spektrometer.

Zitat von Aluminator im Beitrag #18
Und es gab auch Filter , mit deren Hilfe man die Farbtemperatur der Lichtquelle korrigieren konnte.


Bei der Digitalkamera benötigt man kein Filter, man kann nach dem Resultat der Farbtemperaturmessung den Weißabgleich in der Kamera einstellen. Aber wer hat schon so ein Messgerät?

Ehrlich gesagt, ich arbeite immer mit der Einstellung "AUTO", krasse Abweichungen kann ich immer noch mit Photoshop korrigieren.

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22.09.2021 13:24 (zuletzt bearbeitet: 22.09.2021 13:27)
#22
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Mit dem Rollfilm und der Boxcamera war die Fotografie reisetauglich geworden. Und unsere Vorfahren konnten endlich ein Bild von ihrer Traumprinzessin aus Siam mit nach Hause nehmen. Neben der einfachen Box waren auch Balgenkameras üblich. Diese beiden Bauformen konnte man bis in die 50 - er Jahre sehen.



Quelle: Wikipedia

Heute st dieser Kameratyp nur mehr bei Großformatkameras üblich.

AGFA Balgenkamera Ventura 66 mit Compur - Verschluss aus den 50 - er Jahren



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22.09.2021 17:21 (zuletzt bearbeitet: 22.09.2021 17:31)
#23
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Box Tengor (Zeiss) und Agfa Syncro - Box



Die Box Tengor II 56/2 sollte nach dem Krieg an den Erfolg des Vorkriegsmodells anschließen. Die üblichen Boxkameras hatten nur eine einfache Linse als Objektiv, die Tengor II 56/2 war mit einen Achromaten mit drei Blendenstufen (9 - 11 - 16) ausgestattet. Das war ein gewaltiger Qualitätssprung.

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23.09.2021 10:24 (zuletzt bearbeitet: 23.09.2021 10:32)
#24
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Zitat von Aluminator im Beitrag #23
die Tengor II 56/2 war mit einen Achromaten mit drei Blendenstufen (9 - 11 - 16) ausgestattet. Das war ein gewaltiger Qualitätssprung.


Apropos Qualitätssprung ....... die deutschen Kamerahersteller haben sich in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts an die Spitze gearbeitet. Und das hat viel mit der Qualität zu tun. Bei den Objektiven gab es jede Menge an Premium - Marken: Zeiss, Voigtländer, Steinheil, Schneider Kreuznach ..........

Die Braunschweiger Firma Franke & Heidecke machte sich daran, eine zweiäugige Spiegelreflexkamera zu entwickeln, die Rollei. Die 1929 vorgestellte Rolleiflex und ihr einfacheres Schwestermodell Rolleicord (beide mit Zeiss - Objektiven) waren über Jahrzehnte wegen ihrer hohen Bildqualität beliebte Kameras für Fotojournalisten. In der Folge entwickelten weitere Unternehmen derartige Kameras.


Bildquelle Wikipedia


aus meiner kleinen Sammlung

Natürlich sind die Chinesen auf die Idee gekommen, dieses Prinzip zu kopieren. Die Seagull war aber zumindest am europäischen Markt nicht der ganz große Hit.


Bildquelle Wikipedia

Mit den Fortschritten beim Kleinbildfilm hat es sich abgezeichnet, dass das Mittelformat (Rollfilm) am Markt Boden einbüßen würde Daher hat Rollei den Einstieg ins 24 x 36 - Format geplant. Und da hat es sich angeboten, eine fertige Entwicklung zu übernehmen. Die Wiesbadener Firma Wirgin hatte eine raffinierte, und technisch anspruchsvolle Kleinbildkamera in der Schublade, die kaum größer als eine 16-mm-Kamera war. Da aber Wirgin die Kameraproduktion einstellte, wechselte der Konstrukteur zu Rollei. Die Rollei 35 (mit einem von Zeiss entwickelten Objektiv) wurde auf der Photokina 1966 vorgestellt. Die Rollei 35 erregte durch ihre Kleinheit besondere Aufmerksamkeit und war zunächst sehr erfolgreich. Aber der Niedergang der deutschen Fotoindustrie - beginnend in den 70 ern - bedeutete auch ihr Ende.


Bildquelle Wikipedia

Heute ist Rollei nur mehr eine Handelsmarke und vertreibt unter anderem Objektive aus Fernost.

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24.09.2021 15:25
#25
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Der Naturfotograf mag oft mit leeren Händen heimgehen - aber nie mit leerem Herzen. Franz Bagyi


Was man nur mit den Augen sieht, das sollte man nicht fotografieren.


Fotografie ist die Kunst, mehr zu zeigen als man sieht. Linda Adda


Die Tatsache, daß Menschen mit zwei Augen, aber nur einem Mund geboren werden, lässt darauf schliessen, dass sie zweimal soviel sehen als reden sollten. Marie Marquise de Svign


Ein Foto wird meistens nur angeschaut - selten schaut man in es hinein. Ansel Adams


Der wichtigste Teil einer Kamera sind die 30cm dahinter Ansel Adams

12 Deine ersten 10’000 Fotografien sind die schlechtesten. Henri Cartier-Bresson


Photographieren, das ist eine Art zu schreien, sich zu befreien ... Es ist eine Art zu leben. Henri Cartier-Bresson, 1908


Wer fotografiert, hat mehr vom Leben.


Ich traue Worten nicht. Ich vertraue Bildern. Gilles Peress

Die Kamera ist eine Ausrede, um an einem Ort zu sein, an welchen du sonst nicht hingehörst. Es gibt mir sowohl einen Verbindungspunkt, als auch eine Abgrenzung. Susan Meiselas


46 Es ist seltsam, dass Fotografen Jahre oder ein ganzes Leben damit verbringen, Momente einzufangen, die zusammengezählt nur gerade ein paar Stunden ergeben. James Lalropui Keivom


Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen. Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst! – Japanische Weisheit


Wer schön schreiben kann, schreibt auch schön mit einem schlechten Pinsel. Aus Japan


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24.09.2021 18:24 (zuletzt bearbeitet: 24.09.2021 18:25)
#26
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Zitat von Aluminator im Beitrag #24
Die Rollei 35 erregte durch ihre Kleinheit besondere Aufmerksamkeit und war zunächst sehr erfolgreich.

Die Rollei 35 war bemerkenswert klein, obwohl sie das gleiche Format 24 x 36 benutzte, wie die viel größeren KB - Spiegelreflexkameras. Die Minox war zwar noch kleiner, hatte aber ein geradezu winziges Filmformat von 8x11 mm. Das setzte der Bildqualität deutliche Grenzen.

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24.09.2021 18:58
avatar  Grenerg
#27
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Ich habe noch eine Rollei 35, mit der war ich erstmals 1978 in England, mein Vater lieh sie mir, hatte mir eine große Freude bereitet

25.09.2021 18:24 (zuletzt bearbeitet: 25.09.2021 18:25)
#28
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Zitat von Grenerg im Beitrag #27
Ich habe noch eine Rollei 35, mit der war ich erstmals 1978 in England, mein Vater lieh sie mir, hatte mir eine große Freude bereitet


Wie schon erwähnt, das Besondere an der Rollei 35 ist ihre Kleinheit trotz 24 x 36 Vollformat. Bei der Brennweite wurde ein wenig getrickst, 40 mm ist schon beinahe ein leichtes Weitwinkelobjektiv, was aber auch Vorteile mit sich bringt. Und die Kamera ist nicht größer als eine Halbformatkamera!

Schon vor dem Krieg hat die Dresdner Firma Kochmann eine Halbformatkamera (18 x 24) entwickelt, die Korelle.



Bei Olympus entwickelt ein junger Konstrukteur Ende der 50 - er ebenfalls eine Halbformatkamera, die Olympus PEN. Sie kann durch das 35 mm - Objektiv sehr klein und zierlich gestaltet werden und wird daher auch von Frauen gern gekauft.



Die Olympus PEN wird ständig weiterentwickelt, am Ende sind es 17 Millionen Kameras, die den Weg zum Kunden finden.



Auch aus der DDR ist eine Halbformatkamera zu uns gekommen, die PENTI.

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29.09.2021 19:59
#29
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Die Geburtsstunde des Kleinbildformates war aber schon viel früher. Oskar Barnack, der damalige Leiter der Filmkameraentwicklung bei Leitz, hatte die Idee, eine Miniaturkamera zu bauen, die mit dem 35 mm - Kinofilm arbeitet. Das Ergebnis war die Urleica von 2014. Diese Kamera wurde nie in Serie gebaut.


Bildquelle Wikipedia

Nach dem Krieg konstruierte Barnack einen weiteren Prototypen, dem bald die Leica I (Leica A in den USA) folgte. Neu konstruierte Objektive ermöglichten eine hohe Qualität und Auflösung der Bilder. Die im Vergleich zu den Rollfilmkameras kompakte Leica ermöglichte damit eine neue Art der Fotografie. Ein herausragendes Beispiel für diesen neuen Stil war Henri Cartier - Bresson. Seine erste Leica Kamera hatte die Seriennummer 20502 (1929).


Bildquelle Wilipedia

Diese ersten Serien - Leicas hatten weder Entfernungs - noch Belichtungsmesser. Das Objektiv war durch ein Gewinde mit dem Gehäuse verbunden (Schraubleica). 1932 erschien die Leica II. Als Neuerung hatte sie einen Entfernungsmesser, der mit dem Objektiv gekoppelt war.


Bildquelle Wikipedia

Aber noch war die Leica keine Messsucherdkamera. Der Entfernungsmesser hatte einen separaten Einblick. Die erste Messucherkamera war die Contax I von Zeiss Ikon, die 1936 auf den Markt kam.

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29.09.2021 20:02
avatar  Ringo
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da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen - Urleica von 2014?


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01.10.2021 20:52
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Zitat von Ringo im Beitrag #30
da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen - Urleica von 2014?

Ja leider, und ich kann´s nicht mehr ändern.

In den 50 - er Jahren hat die Leica sich vom Schraubgewinde verabschiedet. Die M - Serie war mit einem Bajonett ausgestattet.


Bildquelle Wikipedia

Aber auch die Mitbewerber brachten Messsucherkameras auf den Markt. Das Konzept des Messsuchers bietet einige Vorteile gegenüber der Spiegelreflexkamera. Nachteil ist bei der analogen Messucherkamera der Parallaxenfehler.



In Japan erschien 1934 der Prototyp der ersten Kamera von Canon: die Kwanon, benannt nach einer buddhistischen Gottheit. Sie war die erste 35-mm-Schlitzverschluskamera Japans. Nikon steuerte das Objektiv bei. 1936 kam die Hansa Canon auf den Markt.

Nikon brachte 1948 die Nikon SP auf den Markt. Die Ähnlichkeit mit der Contax ist nicht zu übersehen.


Bildquelle Wikipedia

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02.10.2021 11:06 (zuletzt bearbeitet: 02.10.2021 11:36)
#32
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Sucherkameras haben aber einen Nachteil. Der Sucher "blickt" nicht aus dem gleichen Winkel wie das Objektiv auf das Objekt. Das führt bei Nahaufnahmen zum Parallaxenfehler. Den zu beseitigen ist zwar durch Zusatzgeräte möglich, aber umständlich.





Bei Systemkameras zeigt der Sucher nur den Bildausschnitt des Normalobjektivs. Für Wechselobjektive werden Sucher benötigt, die an die Brennweite angepasst sind. Leica - Benutzer haben oft zu den viel preiswerteren Zusatzsuchern der Zorki gegriffen.


Bildquelle Wikipedia

Bei der einäugigen Spiegelreflexkamera lenkt ein Spiegel im Strahlengang das Bild zur Suchermattscheibe um. Bei der Aufnahme wird dieser Spiegel weg geklappt, der Verschluss öffnet sich und der Film wird belichtet.

1936 brachte IHAGEE Dresen mit der Kine Exakta 1 die erste serienmäßig hergestellte Kleinbild-Spiegelreflex auf den Markt.


Bildquelle Wikipedia

Bald darauf folgte die Exakta Varex, die mit einem Pentaprisma ausgestattet werden konnte.



Die Bedienung der ersten Spiegelreflexkameras war kompliziert. Erst durch den Filmaufzug wurde der Spiegel in den Strahlengang geschwenkt, auf der Suchermattscheibe war jetzt ein Bild zu sehen. Danach wurde bei offener Blende des Objektivs scharf gestellt. Erst jetzt wurde die Blende eingestellt und der Auslöser gedrückt. Danach hat man kein Bild mehr gesehen, der Spiegel war ja hoch geklappt.

Ich habe in meiner Sammlung eine Exakta Varex II mit Objektiv Pancolar 2,0 / 50 mm



Mit der Betätigung des Auslöseknopfes hat sich die offene Blende automatisch auf den vorher gewählten Wert geschlossen.

Heute kaum mehr vorstellbar, wie erwarten, dass unsere Geräte all diese Schritte automatisch erledigen.


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13.10.2021 09:21 (zuletzt bearbeitet: 13.10.2021 09:24)
#33
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Die klassische Messsucherkamera vom Typ Leica war das bevorzugte Werkzeug in der Reportage. Für viele Hobbyfotografen war sie einfach zu teuer. Der Entfernungsmesser war ein Kostenfaktor und so wurde er einfach weg gelassen. Für die Farbfotografie war die genaue Belichtung wichtig. Und so kamen Kameras mit hochwertigem Objektiv und mit eingebautem Belichtungsmesser auf den Markt. Bei der "typischen" Urlaubskamera war das Objektiv nicht wechselbar.

Die Zeiss Ikon Contessamat hat ein Zeiss Tessar 2,8 / 50 mm und ist mit einem gekoppelten Selenbelichtungsmesser ausgestattet.



Die AGFA Optima war die erste Kleinbildkamera mit Programmautomatik.



Jeweils im Hintergrund: Skulptur "Großer Farang mit kleiner Thai", natürlich aus Aluminium.

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30.10.2021 13:54 (zuletzt bearbeitet: 30.10.2021 16:46)
#34
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Die 60 - er Jahre waren mit dem "Wirtschaftswunder" verbunden. Den Menschen stand jetzt mehr Geld für Hobbys zur Verfügung. Anspruchsvolle Hobbyfotografen griffen bevorzugt zur (einäugigen) Spiegelreflexkamera. Die Mehrzahl der angebotene Modelle hatte einen Schlitzverschluss, nicht so die Contaflex von Zeiss Ikon und die Bessamatic von Voigtländer.





Bildquelle Wikipedia

Der Zentralverschluss bietet Vorteile beim Blitzen (freie Wahl der Belichtungszeit bei Elektronenblitz), schränkt aber die Wahl der Wechselobjektive ein. Ich hatte eine Spiegelreflexkamera aus DDR - Produktion die Pentina, ebenfalls mit Zentralverschluss.



Bildquelle Aluminator

Das Jena T der Pentina ist mit dem Zeiss Tessar der Contaflex identisch. Aus markenrechtlichen Gründen durfte der VEB Carl Zeiss Jena (heute Jenoptik) im Westen diesen Namen nicht verwenden.

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30.10.2021 16:59
avatar  Ursus
#35
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Meine erste Spiegelreflex-Kamera war in den 70er Jahren eine Praktica mit M42-Objektivgewinde. Praktica-Kameras waren damals in der Schweiz sehr preisgünstig zu kaufen. Ob es aber genau das Modell war, das auf dem Foto abgebildet ist, kann ich nicht mehr sagen. Das Bild ist aus dem Internet.


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30.10.2021 19:12
#36
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Kameras mit horizontal ablaufenden Tuch - Schlitzverschluss waren beim Fotografieren mit Elektronenblitz auf eine Belichtungszeit von 1/30 Sekunde limitiert. Als Beispiel zeige ich hier die Praktika (Pentacon Dresden).



Die in der DDR gefertigten Fotoapparate wurden auch ins Ausland exportiert und beispielsweise in Westdeutschland vom Versandhaus Quelle unter dem Markennamen RevueFlex verkauft. Insgesamt wurden von 1948 bis 2001 etwa 9 Millionen Prakticas produziert.

Die ZENIT aus der Sowjetunion ((Belarusskoe Optiko-Mechanitscheskoe Objedinenie in Minsk) war eine der meist produzierten Kameras der Welt. Der Tuchschlitzverschluss des abgebildeten Modells 12XP konnte keine Zeiten unter 1/30 Sekunden darstellen. Gleichzeitig war das die Zeit, mit der geblitzt werden konnte. Das Objektiv Helios 2/58 isz ein Nachbau des legendären Zeiss Biotar 58 mm f/2.0.



Einige Modelle aus der Zenit E-Modellreihe wurden in Deutschland von Foto Quelle unter dem Label Revueflex, Revueflex-E, Revueflex-EM vermarktet. In Österreich wurden die sowjetischen Kameras vom legendären Fotohändler Niedermeyer vertrieben. .

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30.10.2021 19:24 (zuletzt bearbeitet: 30.10.2021 21:46)
#37
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Zitat von Ursus im Beitrag #35
Meine erste Spiegelreflex-Kamera war in den 70er Jahren eine Praktica mit M42-Objektivgewinde. Praktica-Kameras waren damals in der Schweiz sehr preisgünstig zu kaufen. Ob es aber genau das Modell war, das auf dem Foto abgebildet ist, kann ich nicht mehr sagen. Das Bild ist aus dem Internet.


Auch in Österreich war die Praktica sehr preisgünstig zu haben. Darüber hinaus betrieben manche Touristen oft einen kleinen Schmuggel solcher Kameras , welche sie im nahe gelegenen Bratislava kauften und dann nach Österreich mit brachten.

Auch das Helios der Zenit hat einen M42 - Anschluss. Manche Besitzer von digitalen Systemkameras montieren diese Objektive mittels Adapterring an ihre Kamera. Besser im Sinne von "scharf" als die heutigen Objektive sind diese alten Linsen nicht. Aber Objektive haben ihre Eigenheiten, ihren speziellen Charakter (z. B. das sogenannte Bokeh)

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31.10.2021 08:45 (zuletzt bearbeitet: 31.10.2021 08:46)
#38
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Praktica und Co waren zwar solide Kameras, mit denen man einwandfreie Bilder machen konnte. Aber was Innovation betrifft, da war Japan inzwischen weiter. Zu lange waren die europäischen (vornehmlich deutschen) Kamerabauer der Meinung, Japaner kopieren nur. Deutsche Spiegelreflexkameras hatten oft einen oberhalb des Objektivs angebrachten Selenzellen - Belichtungsmesser oder gleich gar keinen. Dann musste die richtige Belichtung mit einem externen Gerät ermittelt werden.



Tokyo Kogaku KK brachte 1963 die erste Kamera mit TTL - Messung (through the Lens, ‚durch die Linse‘, auch Innenmessung genannt) auf den Markt.



!964 folgte die Asahi Pentax Spotmatic.



Interessant ist, dass diese Kamera mit einem Zeiss Objektiv ausgestattet ist. Auch heute noch greifen asiatische Hersteller auf traditionell gute deutsche Optik zurück (Panasonic - Leitz, Sony - Zeiss)

Bildquelle Wikipedia

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01.11.2021 07:54 (zuletzt bearbeitet: 01.11.2021 07:55)
#39
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Das Spiegelreflexprinzip (einäugig!) hat viele Vorteile, aber auch den einen oder anderen Nachteil. Einer dieser Nachteile ist durch das Hochklappen des Spiegels verursacht. Denn in diesem Moment "verliert" der Fotograf das Sucherbild. Bei der Exakta Varex ist der Spiegel danach oben geblieben, um erneut ein Motiv ins Visier zu nehmen, musste der Filmtransporthebel betätigt werden. Damit sind auch der Verschluss gespannt und der Spiegel nach unten geklappt worden.

Eine Innovation aus Dresden hat dieses Problem behoben. Drei Jahre nach der Kine Exakta von Ihagee kam die Praktiflex auf den Markt. Dies Kamera hatte einen Rückschwingspiegel, der hoch klappte, sobald der Fotograf auf den Auslöser gedrückt hat. Erst nachdem der Auslöser nicht mehr gedrückt war, kehrte der Spiegel in seine ursprüngliche Position zurück. Die Praktiflex war der Vorläufer der Praktica.



1948 setzt Jenő Dulovits in der Duflex erstmals in einer Serienkamera den heute üblichen Rückschwingspiegel ein, der unmittelbar nach dem Auslösen des Verschlusses wieder den Sucher freigibt. Diese Innovation wurde dann auch von den Japanern übernommen.

Ein weiterer Nachteil der Spiegelreflexkamera ist die durch die Spiegelauslösung verursachte leichte Erschütterung. Canon wollte dieses Problem mit einen halb durchlässigen Spiegel lösen und brachte 1965 die Canon PELLIX auf den Markt.



Den Lichtverlust wollte Canon mit einem besonders lichtstarken Objektiv ausgleichen. Durchgesetzt hat sich die PELLIX nicht. SONY hat die Idee des halb durchlässigen Spiegels bei der digitalen Spiegelreflexkamera Sony SLT-A33 wieder aufgegriffen. Das Motiv war es, auch beim Filmen über den Spiegel ein permanentes Sucherbild zu haben.



Die Zoom - Objektive von Sony sind nicht besonders lichtstark. Sony hat SLT - Serie daher bald wieder aufgegeben und setzt inzwischen voll auf spiegellose Systemkamera.

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01.11.2021 22:02
#40
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Noch ein paar Worte zur PELLIX:

Canon hatte in den 60 - ern das Quickload - System entwickelt (QL)- Das erleichterte ungeschickten Menschen das Einlegen des Films. Film ein wenig weiter aus der Dose ziehen, einlegen und Deckel zu, schon war das Laden der Kamera erledigt. Und das hat wirklich funktioniert. Die abgebildete PELLIX war nicht die einzige Canon mit QL - System.



Canonet G III, Bildquelle Wikipedia

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