Andy Hug - vom Rocky zum Samurai

24.08.2020 10:55
#1
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Erfahrenes Mitglied

Vor einigen Jahren beim Aufräumen und selektionieren meiner VHS Tapes, erinnerte mich ein Band an damals, im Jahre 2000....
Heute jährt sein Todestag - dies hat mich dazu bewegt hier eine kurze Hommage an Andy Hug einzustellen.

Er war ein Held. vielleicht nicht so sehr in seinem Herkunftsland Schweiz als in seiner sportlichen Heimat Japan. Als Aufsteiger von ganz unten bis zur Berühmtheit, hat er gezeigt, was einer kann, wenn er nur will.
In Japan kennt ihn jeder. Den Mann aus dem Westen, der es geschafft hat, zur Ikone des asiatischen Kampfsports zu werden. Sein Name: Andy Hug. Der Metzger, der im Aargau aufwuchs und sich zum besten Kickboxer der Welt.
Sein Erfolg in Japan ist unvergleichlich. Erst wehrten sich die Japaner gegen ein neues Gesicht im Vollkontakt-Karate. Sie stellten Hug grössere und schwerere Gegner vor die Nase. Doch Hug schaltete sie alle aus. Er zeigte Beständigkeit, trat immer wieder an. Mit seinem Ehrgeiz und seinem Willen vermochte er die Asiaten nach und nach zu beeindrucken. Und wurde so zum japanischen Idol, indem er die Tugenden der alten Samurai – Bescheidenheit, Disziplin, Wille und Durchhaltevermögen – lebte.

70'000 Menschen sassen in den Rängen, wenn er kämpfte – heute schauen bei K1-Kämpfen noch rund 20'000 zu.
Es wird wohl nie einen besseren Schweizer Kampfsportler geben wie Andy Hug. Er war Thaibox-Weltmeister 1994, zweifacher Karateweltmeister und gewann 1996 sogar das grosse
K-1 World Grand-Prix Finale in Tokio.



Andy Hug wurde am 7. September 1964 in Zürich geboren. Sein Vater Arthur, Fremdenlegionär im Dienste Frankreichs, starb unter mysteriösen Umständen in Thailand, ohne je mit seinem Sohn gesprochen zu haben. Schwierige familiäre Verhältnisse zwangen Mutter Madelaine Hug-Baumann, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen; Andy sah sie selten.
Seine Grossmutter schlüpfte so in die eigentliche Mutterrolle. Die Ehrlichkeit, die Bescheidenheit und die zwischenmenschliche Wärme, die sie den Kindern vorlebte, übten einen grossen Einfluss auf Andy aus. Später, als erfolgreicher Kämpfer, betonte er immer wieder dass ein harmonisches Beziehungsleben für das Erbringen aussergewöhnlicher Leistungen eine notwendige Voraussetzung ist.

Der Kickboxer Andy Hug starb am 24. August 2000 mit nur 35 Jahren plötzlich und unerwartet in Tokyo an Leukämie. Bis kurz vor seinem Tod hatte er nichts von seiner Erkrankung gewusst. Er stand kurz davor, ins Filmbusiness einzusteigen, war bereits im Gespräch mit Hollywood.


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26.08.2020 23:30
#2
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Aktives Mitglied

@schorschilia Danke erstmal für den Beitrag und versteh mich bitte nicht falsch,aber eine
"Sportart" bei der man dem Gegner mit den Füssen ins Gesicht tritt,ist mir schon sehr
befremdlich.Da ist mir doch näher,wenn mein Verein auch in der 2.Liga spielt.


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27.08.2020 06:01 (zuletzt bearbeitet: 27.08.2020 06:26)
#3
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Erfahrenes Mitglied

@B.Chinakharn - Alles gut. Sehr ästhetisch ist diese Sportart nicht wirklich. Mich hat damals eher die Geschichte, Chronologie von Andy Hug begeistert.
Einzelkämpfer, gegen Alle incl. Gesellschaft und Medien.
Bin damals oft früh aufgestanden um in Eurosport die Kämfpe von A.Hug in Japan sehen zu können.
Dort hat er sich das geholt und verdient, was ihm in der CHweiz verwehrt blieb. (bis nach seinem Tod, dann erinnerte man sich plötzlich hierzulande )


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27.08.2020 08:52
avatar  Grenerg
#4
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Administrator

schöner und interessanter Beitrag. Leider ist das auch nicht unbedingt meine bevorzugte Sportart. Aber natürlich stark, wenn sich jemand so durchkämpft. Im wahrsten Sinne des Wortes.

27.08.2020 13:22
#5
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Erfahrenes Mitglied

Kurzer Nachtrag....


Zitat von B.Chinakharn im Beitrag #2
eine "Sportart" bei der man dem Gegner mit den Füssen ins Gesicht tritt,ist mir schon sehr befremdlich.
Da ist mir doch näher,wenn mein Verein auch in der 2.Liga spielt.


Gestern beim Championsleague Spiel meines BSC YB gab es einen Freistoss für die Meinen.
Der Freistoss ging in die Mauer, genauer gesagt, dort wo Mann es nicht gerne hat.
Anfänglich hatte ich bedauern mit dem Mann, je länger er litt, - und er litt lange, umso mehr musste ich schmunzeln bis lachen.
Dann doch lieber einen Schlag an die Birne.


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